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Neue Gebäude für das Institut für Geobotanik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Symbolische Schlüsselübergabe

Nach fünfjähriger Bauzeit hat das Land Sachsen-Anhalt in Halle (Saale) die sanierten und neu errichteten Gebäude am Institut für Geobotanik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) offiziell übergeben. Der traditionsreiche Fachbereich wurde durch Investition in Höhe von knapp 27,8 Millionen Euro umfassend modernisiert und erweitert. Die Maßnahme ist aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und vom Technischen Büro Halle des Landesbetriebes Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA) realisiert worden.

Im Zentrum des Projekts standen die denkmalgerechte Sanierung des historischen und gleichzeitig ältesten Institutsgebäudes der MLU, das Haus stammt aus den 1840er Jahren, sowie der Neubau eines Laborgebäudes und eines Herbariums.

Finanzminister Michael Richter: "Halle ist ein besonderer und traditionsreicher Standort für die Geobotanik. Mit Investitionen wie dieser – in moderne Labore und attraktive Arbeitsbedingungen unter Wahrung des kulturellen und geistigen Erbes – stärken wir die Hochschullandschaft in Sachsen-Anhalt."

Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann betont die Bedeutung der Investition für den Forschungsstandort Halle: "Geobotanik untersucht die Abhängigkeit der Pflanzen von ihrer Umwelt, also etwa von Klima oder Wasserhaushalt. Auch Forschung gedeiht dann besonders gut, wenn alle Bedingungen stimmen. Neben klugen Köpfen braucht es hierfür moderne Infrastruktur – und auch damit kann die Geobotanik der Universität Halle jetzt punkten."

Die Universität selbst sieht in der Baumaßnahme einen wichtigen Impuls für die Zukunft der Biodiversitätsforschung: „Die Universität verfügt dank der Förderung nun über die räumlichen und technischen Voraussetzungen, um die Erfolgsgeschichte der Geobotanik fortzusetzen“, sagt Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker. „Der Forschungsneubau, das Herbarium und die umfassende Renovierung des Altbaus stellen sicher, dass Halle auch in Zukunft ein Zentrum exzellenter Biodiversitätsforschung bleibt. Es dürfte kaum ein anderes Institut in Europa geben, das in diesem Bereich der Pflanzenforschung so umfassend und modern ausgestattet ist.“

Das sanierte Hauptgebäude behält seinen historischen Charakter und bietet jetzt einen modern ausgestatteten Hörsaal, Seminar- und Praktikumsräume, barrierefreie Zugänge und eine zeitgemäße Ausstattung.

Der dreigeschossige Laborneubau des Instituts bündelt künftig die geobotanischen Labore unter einem Dach und schafft moderne, funktionale Räume für Forschung und wissenschaftlichen Austausch. Das neue Herbarium beherbergt rund 600.000 Pflanzenexponate und wurde mit Rollregalanlagen ausgestattet, welche die Archivkapazität nahezu verdoppeln. Beide Neubauten verfügen über Photovoltaikanlagen und erfüllen die Anforderungen an Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit.

Auch der Denkmalschutz und archäologische Funde spielten im Rahmen des Projektes eine bedeutende Rolle: Bei Grabungen auf dem Baufeld des jetzt neuen Herbariums wurden durch das Team um Prof. Harald Meller, Direktor des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, 117 Bestattungen sowie die Überreste der Klosterkirche Neuwerk entdeckt. Der historische Fund wurde durch ein digitales Kunstprojekt im Rahmen von „Kunst am Bau“ dauerhaft erfahrbar gemacht und repräsentiert ab heute ein Stück hallesche Stadtgeschichte.