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Aktuelle Pressemitteilungen
Investitionsbank Sachsen-Anhalt nimmt
operatives Geschäft auf /
Finanzminister Karl-Heinz Paqué: Wichtiger
Schritt in die Zukunftsfähigkeit Sachsen-Anhalts
01.03.2004, Magdeburg – 12
- Ministerium der Finanzen
Ministerium der Finanzen - Pressemitteilung Nr.: 012/04
Ministerium der Finanzen -
Pressemitteilung Nr.: 012/04
Magdeburg, den 1. März 2004
Es gilt das gesprochene Wort!
Investitionsbank Sachsen-Anhalt nimmt
operatives Geschäft auf /
Finanzminister Karl-Heinz Paqué: Wichtiger
Schritt in die Zukunftsfähigkeit Sachsen-Anhalts
Rede von Finanzminister Karl-Heinz Paqué anlässlich des Festaktes zur
Aufnahme des operativen Geschäfts der Investitionsbank Sachsen-Anhalt:
Anrede,
ich freue mich, Sie alle heute anlässlich der Eröffnung der Investitionsbank
Sachsen-Anhalt begrüßen zu dürfen. Ich tue dies in einer neuen Funktion, denn
der Finanzminister Sachsen-Anhalts ist qua Amt auch Vorsitzender des Verwaltungsrats
der Investitionsbank Sachsen-Anhalt. Und dieser Verwaltungsrat hat in seiner
konstituierenden Sitzung vor genau einer Woche seine Arbeit aufgenommen.
Nachdem die Investitionsbank bereits am 1. Januar dieses Jahres gegründet
wurde, kann sie mit dem heutigen Tag ihr operatives Geschäft aufnehmen. Seit
der Übernahme der Regierung vor zwei Jahren haben wir verschiedene Projekte auf
den Weg gebracht, um das Land zukunftsfähig zu machen. Die Investitionsbank ist
eines davon. Und es ist eines der wichtigsten.
Anrede,
die Investitionsbank wird insbesondere drei Ziele der Landesregierung unterstützen:
Unser erstes Ziel ist es, bessere Finanzierungsmöglichkeiten für den
Mittelstand zu schaffen. Die Mobilisierung von privatem Kapital ist dringend
notwendig, um die Wirtschaft in unserem Land voranzubringen. Die Hebelwirkung,
die durch die Förderprogramme der Investitionsbank geschaffen wird, spielt in
diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.
Die öffentlichen Haushalte sind weitgehend leer, das wissen Sie, das brauche
ich nicht auszuführen. Und die Banken in unserem Land sind zu einer zunehmend
restriktiven Kreditpolitik gezwungen. Die Kreditfinanzierung für kleine und
mittlerer Unternehmen wird daher immer schwieriger. Insbesondere zwei Gründe
haben zu diesen Problemen beigetragen: der Wegfall der Gewährträgerhaftung und
die Neuregelung zur Eigenkapitalunterlegung von Krediten, die Ihnen unter dem
Stichwort ¿Basel II¿ bereits bekannt sein dürfte.
Ab Mitte Juli 2005 werden Länder und Kommunen nicht mehr wie bisher eine
unbegrenzte Haftung für ihre öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute übernehmen
können. Die Landeshaftung bewirkte für die Landesbanken besonders gute Ratings,
so dass zinsgünstige Refinanzierungsmöglichkeiten gegeben waren. Fällt die
Landeshaftung, dann werden die Landesbanken unweigerlich ihren Zinsvorteil am
Kapitalmarkt gegenüber den privaten Banken einbüßen.
Der neue Standard für die Bankenaufsicht, der als Basel II bezeichnet wird,
regelt die internationalen Finanzbeziehungen neu. Es verändern sich die
Bedingungen, zu denen ein Kredit vergeben wird. Zusätzlich zum Eigenkapital
entscheidet nun auch die Bonität des Unternehmens. Die bankinternen
Ratingverfahren werden damit strenger, so dass insbesondere die kleinen und
mittleren Unternehmen nur noch schwer Kredite bekommen werden. Diese Entwicklung
ist bereits heute auch in Sachsen-Anhalt spürbar und sie wird unserem
Mittelstand in den kommenden Jahren noch schwer zu schaffen machen.
Mit der Gründung der Investitionsbank wollen wir helfen, die Finanzierungslücke
des Mittelstands zu schließen. Wir bieten kleinen und mittleren Unternehmen die
dringend notwendigen Hilfen und erleichtern gerade auch für Existenzgründer den
Zugang zu den nötigen Mitteln.
Unser zweites Ziel ist es, mehr ökonomische Rationalität in die Förderpolitik
des Landes einzuführen. Die Investitionsförderung wird sich auf mehr
kreditgestütztes Engagement und weniger auf das bloße Ausreichen von
Fördermitteln konzentrieren. Dafür gibt es gute Gründe, und die liegen nicht
nur in der Finanzlage des Landes, sondern auch in grundsätzlichen
ordnungspolitischen Überlegungen. Der Ministerpräsident hat es angesprochen,
und ich kann es nur nochmals kräftig unterstreichen: In einer Welt, in der alle
Subventionen auf den Prüfstand müssen, müssen auch die Fördermittel für
Investitionen auf den Prüfstand. Wir sind deshalb dabei, einen
Subventionsbericht zu erstellen und aus diesem die nötigen Schlussfolgerungen
für die Förderpolitik des Landes zu ziehen.
Das Errichten der Investitionsbank ist Teil dieser Politik. Indem das Land
einen Teil seines des Wohnungsbauvermögens als Haftkapital in die Investitionsbank
einbringt, kann die Bank eigene Kreditprogramme auflegen und diese am
Kapitalmarkt refinanzieren. Antragsteller für Förderung werden damit zu Kunden
einer Bank, und dies ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch psychologisch
ein wichtiger Schritt. Dieser Schritt ist das, was die Professionalität der
Bank ausmacht. Und diese Professionalität zeigt sich nicht zuletzt auch in der
Zusammensetzung des Verwaltungsrates, der Geschäftsführung und des Beirates.
Hier werden kundige Fachleute aus dem Bereich der Finanzwirtschaft gemeinsam im
Gespräch sein mit der Wirtschaft und der Politik in Sachsen-Anhalt.
Unser drittes Ziel lässt sich am besten in einem Schlagwort formulieren: Wir
wollen mehr Sachsen-Anhalt. Die Investitionsbank ist die entscheidende
Institution zur Betreuung des Fördergeschäftes in unserem Land. Sie wird von
der Regierung unterstützt und von den Bürgern in Sachsen-Anhalt angenommen.
Dies konnte ich bereits in den letzten Monaten immer wieder feststellen, als mich
bereits zahlreiche ungeduldige Anfragen erreichten, wann denn nun die Investitionsbank
Sachsen-Anhalt endlich ihr operatives Geschäft aufnehme. Ich bin daher
zuversichtlich, dass die Bank bald im öffentlichen Bewusstsein des Landes fest
verankert sein wird. Dazu trägt auch der Standort bei ¿ gegenüber der
Staatskanzlei, schräg gegenüber des Landtags und neben der NordLB, also mit
weltlichen Beistand von allen Seiten, und mit göttlichem Beistand zwischen dem
evangelischen Dom und der katholischen Bischofskirche St. Sebastian.
Anrede,
erlauben Sie mir zu den Besonderheiten der Investitionsbank einige
Erläuterungen. Die Investitionsbank arbeitet völlig unabhängig von der Nord/LB.
Sie ist eine teilrechtsfähige Anstalt, anders als das Landesförderinstitut, das
eine unselbstständige Abteilung der Nord/LB war. Der entscheidende Unterschied
zum LFI ist das Eigenkapital. Mit den 100 Millionen Euro aus dem Wohnungsbauvermögen
des Landes kann die Bank ein Vielfaches dieses Betrages an Krediten aufnehmen
und absichern und damit die Eigenprodukte finanzieren. So kann sie zu günstigen
Konditionen auch die Angebote der KfW und der Europäischen Investitionsbank
einbeziehen.
Nach der Verständigung II ist es den Förderbanken gestattet, Anstaltslast und
Gewährträgerhaftung ihrer Länder in Anspruch zu nehmen, und zwar dann, wenn sie
im staatlichen Auftrag Förderaufgaben durchführt. Die wirtschaftliche Basis der
Investitionsbank wird somit durch das Land gesichert. Gleichwohl ist die
Investitionsbank kein Konkurrent für private und öffentlich-rechtliche
Geschäftsbanken. Sie arbeitet nicht renditeorientiert, sondern lediglich
kostendeckend. Die Beratung und die Förderung erfolgen wettbewerbsneutral. Sie
ist also eine sinnvolle Ergänzung im Zusammenspiel mit den Banken, die wegen
der mangelnden Rentabilität kleinerer Kredite oft darauf verzichten müssen,
kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen. Die positiven Reaktionen auf
die Gründung der Investitionsbank von Seiten anderer Banken hat uns gezeigt,
dass sie alle die Bank als Partner und sinnvolle Ergänzung ihres eigenen
Angebotes anerkennen. Zudem arbeitet die Investitionsbank nach dem Hausbankprinzip,
d. h. sie arbeitet in Kooperation mit den anderen Instituten, zum Teil auch als
Konsortialpartner der Hausbanken.
Anrede,
eine vorrangige Aufgabe der Investitionsbank Sachen-Anhalt wird es sein, die
bereits vorhandene Förderung zu verbessern, sie zukunftsfähiger, kundenorientierter
und effizienter zu gestalten. Die Investitionsbank wird die zentrale
Fördereinrichtung der Landesregierung werden, und zwar durch die Konzentration
auf zwei Schwerpunktbereiche.
So wird die Investitionsbank zum einen die Aufgaben des bisherigen Landesförderinstituts
weiterführen. Allerdings werden zunächst alle Fördermaßnahmen im Land überprüft,
um die Förderlandschaft in Sachsen-Anhalt zu verbessern. Hierzu gehören neben
der Wirtschaftsförderung die Wohnungsbauförderung, die Agrarförderung sowie die
Förderung von Bildung, von Kultur und von Medien.
Zum anderen werden zunächst vier eigene Produkte angeboten. Mit dem Startgeld
und den Mikrodarlehen werden Produkte der KfW durchgeleitet, die zu klein sind,
um von der Hausbank angeboten zu werden. Sie haben eine Höhe von maximal 50.000
Euro. Mit diesen Produkten werden betrieblich bedingte Investitionen und
Betriebsmittel für Existenzgründer finanziert.
Ergänzend sollen Gründerdarlehen in einem Umfang von 20.000 bis 250.000 Euro
den Markteintritt von Existenzgründern unterstützen. Auch diese Darlehen werden
von den Sparkassen und den privaten Banken nicht angeboten, da sie nicht
rentabel sind.
Schließlich fördert die Investitionsbank solche Unternehmen, die nicht mit
genug Eigenkapital ausgestattet sind. Sie tut dies mit einem neuen Produkt, das
eigenkapital-ähnlichen Charakter besitzt. Diese sogenannten mezzaninen Mittel
sind eine Mischform zwischen Eigenkapital und Fremdkapital. Sie werden wie
Eigenkapital ähnliche Mittel gewertet und erweitern auf diese Weise die
Haftbasis der Unternehmen. So können dann z. B. durch die Hausbank weitere
Kredite gewährt werden. Mit den mezzaninen Darlehen werden Erstinvestitionen,
Auftragsvorfinanzierungen, Unternehmensübernahmen und der Materialeinkauf für
kleine und mittlere Unternehmen gefördert. Sie reichen von 20.000 bis 1,5
Millionen Euro.
Anrede,
in dem neuen Förderberatungszentrum hier direkt am Domplatz und damit in
unmittelbarer Nähe zu den Gebäuden der Landesregierung und des Landtages werden
ab heute die Anträge der Kunden bearbeitet. Dies geschieht zügig,
unbürokratisch und kompetent. Die Mitarbeiter der Investitionsbank geben dem Kunden
innerhalb von zwei Tagen Auskunft über die Fördermöglichkeiten und die
jeweiligen Ansprechpartner.
Erlauben Sie mir in diesem Zusammenhang noch eine Anmerkung. Im Zuge der
Weiterentwicklung des Landesförderinstituts zur Investitionsbank mussten nur 21
neue Mitarbeiter eingestellt werden. Sie unterstützen nun die 254 Mitarbeiter
des bisherigen LFI im Bereich der Beratung und im Bereich des Bank- und des
Eigengeschäftes. Dies ist eine Leistung, die Anerkennung verdient. Und ich
möchte mich an dieser Stelle bei den Mitarbeiterinnen und den Mitarbeitern des
LFI ¿ und insbesondere bei Ihnen, Herr Maas und Herr Schwarz ¿ für ihren
Einsatz herzlich bedanken. Sie haben in den vergangenen Monaten eine
hervorragend aufgestellte Bank zum Leben erweckt und ich bin zuversichtlich,
dass Ihnen die Arbeit in der Investitionsbank große Freude bereiten wird. Als
Vorsitzender des Verwaltungsrates der Investitionsbank freue ich mich, auch
weiterhin so konstruktiv und vertrauensvoll mit Ihnen zusammenarbeiten zu
dürfen. Der Start am vergangenen Montag war jedenfalls vielversprechend.
Bedanken möchte ich mich aber auch beim Vorstand der Nord/LB. Auch von Ihnen
wurde der Gründungsprozess der Bank jederzeit kompetent unterstützt,
insbesondere auch bei der EU und bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Anrede,
mit der Eröffnung der Investitionsbank Sachsen-Anhalt beginnen wir ab heute
eine neue Förderpolitik in unserem Land. Die Landesregierung hat den Bürgern im
Land damit ein Angebot geschaffen, das zur Sicherung von Beschäftigung und zur
Bildung neuer Arbeitsplätze wesentlich beitragen wird. Ich wünsche uns allen,
dass schon bald die ersten Anträge bewilligt werden können und dass die Arbeit
des Landesförderinstitut mit den neuen Angeboten der Investitionsbank eine
erfolgreiche Fortsetzung findet.
Ich danke Ihnen.
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